
Eisenmangel: Die unterschätzte Volkskrankheit bei Frauen
Müdigkeit, Blässe und Konzentrationsschwierigkeiten – diese alltäglichen Symptome werden oft unterschätzt und kaum mit einer ernsthaften Erkrankung in Verbindung gebracht. Dabei könnte dahinter eine der häufigsten Volkskrankheiten stecken: Eisenmangel, von dem besonders Frauen betroffen sind.
Symptome von Eisenmangel
Ein Eisenmangel zeigt sich oft schleichend und mit unspezifischen Symptomen:
- Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
- Blasse Haut und Schleimhäute
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Brüchige Nägel und Haare
- Infektanfälligkeit
- Kurzatmigkeit bei Belastung
- Schlafstörungen
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) leiden etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter an Eisenmangel. (Quelle: DGE)
Ursachen für Eisenmangel
Die Gründe für Eisenmangel sind vielfältig. Bei Frauen spielen vor allem folgende Faktoren eine Rolle:
- Starke Menstruationsblutungen
- Schwangerschaft und Stillzeit (erhöhter Eisenbedarf)
- Einseitige Ernährung (wenig eisenhaltige Lebensmittel)
- Chronische Erkrankungen (z. B. Magen-Darm-Erkrankungen)
- Blutverlust durch Operationen oder Verletzungen
Insbesondere die Menstruation ist ein häufig unterschätzter Faktor: Frauen verlieren pro Zyklus im Durchschnitt etwa 15 bis 30 Milligramm Eisen, was auf Dauer zu einem erheblichen Defizit führen kann. (Quelle: WHO)
Wer ist besonders betroffen?
Frauen sind grundsätzlich stärker betroffen als Männer, da sie aufgrund der monatlichen Menstruation regelmäßig Eisen verlieren. Besonders betroffen sind außerdem:
- Schwangere und Stillende (erhöhter Bedarf)
- Sportlerinnen und Sportler, vor allem Ausdauersportler
- Veganerinnen und Vegetarierinnen (pflanzliches Eisen wird schlechter aufgenommen)
- Jugendliche Mädchen in der Wachstumsphase
- Ältere Menschen, deren Eisenaufnahmefähigkeit vermindert ist
Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass rund 50 Prozent der Leistungssportlerinnen regelmäßig an Eisenmangel leiden, was die sportliche Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen kann. (Quelle: European Journal of Applied Physiology)
Vorbeugung und Behandlung
Um einem Eisenmangel vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Eisenreiche Lebensmittel sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, z. B.:
- Rotes Fleisch
- Hülsenfrüchte
- Vollkornprodukte
- Grünes Blattgemüse
Tipp: Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme. Daher lohnt es sich, eisenreiche Mahlzeiten mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln zu kombinieren. Kaffee und Tee hingegen hemmen die Eisenaufnahme – am besten zeitversetzt genießen!
Bei Verdacht auf Eisenmangel sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt und die Eisenwerte überprüft werden. Oft ist die Einnahme eines Eisenpräparats notwendig. Eine eigenständige Einnahme sollte jedoch vermieden werden, da eine Überdosierung gesundheitliche Risiken birgt.
Regelmäßige Blutkontrollen helfen zusätzlich, einen Mangel frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Gesundheitliche Folgen von unbehandeltem Eisenmangel
Bleibt ein Eisenmangel unbehandelt, kann es zu einer Anämie (Blutarmut) kommen. Mögliche Folgen:
- Chronische Müdigkeit und reduzierte Leistungsfähigkeit
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Komplikationen während der Schwangerschaft (Frühgeburten, geringes Geburtsgewicht)
- Herz-Kreislauf-Probleme, da das Herz mehr arbeiten muss, um den Sauerstoffbedarf zu decken
Fazit
Eisenmangel ist eine weitverbreitete und dennoch unterschätzte Volkskrankheit, die insbesondere Frauen betrifft. Durch eine gezielte Ernährung, frühzeitige Diagnostik und ärztliche Unterstützung lassen sich Symptome lindern und schwerwiegendere Folgen vermeiden.
Es lohnt sich daher, auf die Signale des Körpers zu achten und rechtzeitig zu handeln. Ein bewusster Umgang mit Ernährung und Gesundheit sowie regelmäßige Kontrollen der Eisenwerte tragen maßgeblich dazu bei, das Wohlbefinden zu steigern und langfristige Folgen zu vermeiden.